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Sandelbaum
Das Holz des Sandelbaums war schon mehrere Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrechnung in Indien und China Bestandteil der religiösen Kultur. Während das Holz den Wohlgerüchen, der Baukunst und der Herstellung von Götterstatuen dienste, wurde das Öl zum Einbalsamieren verwendet. Nach Europa gelangte das Holz über die arabischen Ärzte des Mittelalters.
Lonicerus erwähnt das Holz als alle Flüsse stopfend, herz- magen- und leberstärkend, blutreinigend, durst- und hitzewidrig. Johnson nennt als Anwendungen Entzündungen, Migräne, Herzstörungen. Erst nach der Einführung des Sandelholzöls in die europäische Medizin Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Gonorrhoe (auch Tripper genannt) damit behandelt. Sandelholz wird heute auch in der Kosmetikindustrie genutzt und zur Herstellung von Räucherstäbchen.
Wissenschaftlicher Name: Santalum album L.
Charakteristik
Sandelholz gedeiht in Vorderindien und wird auf Timor und den Sundainseln kultiviert. Das ganze Jahr hindurch ist Blüte- und Erntezeit. Medizinisch verwendet werden das aus dem Holz des Stammes gewonnene Öl, das von Rinde und Splint befreite Kernholz und das getrocknete Holz.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege
Dosierung
Tagesdosis: 10 g Droge, 1-1,5 g ätherisches Öl
Wirkung und Nebenwirkungen
Das ätherische Öl des Sandelholzes besitzt harndesinfizierende Wirkungen, in höheren Dosen und bei längerer Anwendung kann es giftig für die Nieren sein. Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt. Bei Einnahme kann es gelegentlich zu Hautjucken, Übelkeit, Magen- und Darmbeschwerden und Blut im Urin kommen. Die Droge besitzt geringes Sensibilisierungspotenzial. Zur Bewertung der Wirksamkeit liegen ungenügende Informationen vor.
Anwendung in Lebensmitteln
keine Angaben
Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke ; Bildrechte: MedPharm