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Weide
Schon in der Antike verwendeten Heiler und Gelehrte Teile des Baumes für medizinische Zwecke. Weidenextrakte kamen zum Einsatz, um Blutungen zu stoppen sowie Warzen, Geschwüre oder Hühneraugen zu behandeln. In der Volksmedizin setzten Heiler auf die Weide als Mittel gegen Fieber und Gelenkschmerzen. Die Weide ist die natürliche Quelle der Salicylsäure, dem Ausgangsstoff von Aspirin. Der Wirkstoff Salizin steckt in der Weidenrinde. Im Körper wandelt sich diese Substanz zu Salicylsäure um. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird Salicylsäure zwar synthetisch hergestellt, als „natürliches Aspirin“ ist die Weide aber noch immer beliebt.
Wissenschaftlicher Name: Salix.
Charakteristik
Die Weide ist ein bis zu 18 m hoher Baum oder Strauch mit rissiger, grauer Rinde. Die Zweige sind gelblich und biegsam. Sie lassen sich an der Basis nur schwer abbrechen. Weidenblätter laufen spitz zu und sind kurz gestielt. Die Unterseite der Blätter ist seidenhaarig-filzig und von bläulich-grüner Farbe. Von oben betrachtet, präsentieren sich die Blätter in einem matten Grün. Im Frühling trägt die Weide farbige Blüten. Die männlichen Blüten der Weide sind gelb, die weiblichen grün. Die Pflanze ist in Mittel- und Südeuropa heimisch. Medizinisch verwendet wird heute ausschließlich die Rinde junger Zweige, die im Frühjahr geerntet werden.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei Fieber, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, rheumatischen Erkrankungen, entzündungsbedingten Schmerzen und Infekten
Dosierung
Tagesdosis: 6-12 g Droge
Waschung: 50 g/Liter Wasser
Risiken und Nebenwirkungen:
Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt. Als Nebenwirkung können Magenbeschwerden auftreten. Diese sind auf den hohen Gerbstoffgehalt (8-20 Prozent) der Droge zurückzuführen. Nicht zum Einsatz kommen dürfen Weide-Präparate bei Kindern mit grippeähnlichen Symptomen, bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Arzneimitteln sowie bei einer Überempfindlichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen. Auf mögliche Wechselwirkungen mit Schmerzmitteln ist zu achten. Die Anwendung der Droge sollte bei Schwangeren und Müttern in der Stillzeit nicht erfolgen. Auch bei Menschen mit Magen- oder Darmgeschwüren, Blutgerinnungsstörungen, Asthma oder Diabetes ist von einer Anwendung abzusehen.
Sandra Göbel ; Bildrechte: Rainer Sturm/pixelio.de